Zum Inhalt springen

Mitmachen zur Teilhabe

1. Januar 2019

Warum nicht auch eine JuLeiCa-Schulung für Geflüchtete anbieten? Das dachte sich das Bezirksjugendwerk der AWO OWL und erarbeitete Übersetzungen der Schulen in vier Sprachen. Mehr als 20 Geflüchtete sind nun Jugendleiter_innen.

„Das Jugendwerk wollte Räume für junge Geflüchtete schaffen, sich in der Jugenverbandsarbeit zu engagieren und eine Möglichkeit bieten, in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Mithilfe einer Förderung der Robert Bosch Stiftung konnten wir Anfang 2017 in das einjährige Pilotprojekt „Mitmachen zur Teilhabe – Förderung von ehrenamtlichem Engagement junger Geflüchteter durch die Entwicklung eines Juleica-Schulungskonzeptes“ starten. Im Zuge des Projektes wurden alle Schulungsmaterialien auf ihre Verständlichkeit überprüft und überarbeitet. Übungen und Methoden wurden so verändert dass sie auch für Nichtmuttersprachler_innen leicht verständlich sind. Alle Handouts wurden in einfache Sprache übersetzt.
Durch unsere Teamenden konnte eine Übersetzung ins Kurdische, Arabische, Französische oder Englische angeboten werden. Wir konnten zwei erfolgreiche Schulungen durchführen, die es insgesamt 32 Teilnehmenden (davon 22 mit Fluchtgeschichte) im Alter von 16 bis 24 Jahren ermöglichte, ihre JuLeiCa zu erwerben. Mittlerweile arbeiten bei uns ca. 10 Ehrenamtliche mit Fluchtgeschichte in diversen Angeboten wie Ferienspielen, Spielmobil, JuLeiCa-Schulungen und fungieren so auch als Multiplikator_innen.“

Gruppe:
Bezirksjugendwerk der AWO OWL

Dauer:
ein Jahr, zwei einwöchige Schulungen

Gruppengröße:
32

Motivation:
Das Projekt hat es uns ermöglicht, die Verbandstrukturen zu überprüfen, zu öffnen und das Jugendwerk stark zu diversifizieren. Die Schulungen bieten den Teilnehmenden Raum sich fortzubilden, zu empowern und das Erlernte im Anschluss direkt in den Verband einzubringen. Die Schulungen sind auch ein Ort der intensiven Begegnung. So konnten viele Vorurteile abgebaut werden. Alle Teilnehmenden haben die Erfahrungen, die sie machen durften, sehr genossen und die Freundschaften die entstanden sind, bestehen immer noch. Wir haben das Zusammenbringen verschiedenster Kulturen und Lebensgeschichten als unheimlich bereichernd empfunden. Die Einbindung von Geflüchteten in die Jugendverbandsstrukturen birgt die Möglichkeit ganz neue, wichtige Perspektiven, Ideen und Herangehensweisen zu integrieren.
Wir haben unsere Erfahrungen in einer Broschüre veröffentlicht, die andere Verbände dabei unterstützen soll ähnliche Konzepte umzusetzen, um so junge Geflüchtete in ihre Strukturen mit einbeziehen zu können.

 

Nach oben scrollen