Fruchtfleisch: Welche Vor- und Nachteile haben digitale Partizipations-Tools in der Jugendarbeit?
13. Dezember 2019Von Elena Wüllner Bei dem vierten und letzten Fachgespräch der Veranstaltungsreihe „Jung und digital. Native. Nicht naiv“ des Landesjugendrings NRW, drehte sich alles darum, wie digitale Tools Zugänge in der Jugendarbeit schaffen können. politikorange hat einige Vertreter_innen von Jugendverbänden vom Snack in der Pause abgehalten und nachgehorcht, wie digitale Partizipations-Tools ihre Jugendarbeit beeinflussen.
Peter Simon (32) l Köln l BDKJ Stadtverband Köln
“Wir nutzen sehr rege bei uns im Stadtverband WhatsApp. Das Medium bietet viele Möglichkeiten, mit den Ehrenamtlichen aus dem Stadtverband zu kommunizieren und sich abzustimmen. Wir sind aber gerade noch auf der Suche nach einem Tool, mit dem wir möglichst auch mit der untersten Ebene, also mit den Menschen vor Ort in den Vereinen und Gemeinden, in einem geschützten Bereich, Mitbestimmung ermöglichen können.”
Jennifer Aden (23) l Essen l Arbeitskreis Jugend Essen
“Vorteile von Partizipationsmedien oder Tools liegen für mich darin, dass man über die Interessen von Jugendlichen informiert bleibt. Es gibt ja auch ganz viele Partizipationsmedien die man in einer offenen Arbeit nutzen kann. Problematisch ist nur, dass die keiner nutzt. Und nicht alle Multiplikator_innen sind ausreichend geschult. Da fehlt tatsächlich die Medienkompetenz bei den Alteingesessenen.”
Katja Reinl (47) l Münster l Westf. Lippische Landjugend
“Vorteilhaft an den neuen Partizipations-Methoden finde ich die Niedrigschwelligkeit. Und dass sich Leute beteiligen können, die nicht immer vor Ort sind. Das heißt, ich muss nicht immer in persona anwesend sein, wenn beispielsweise in Sitzungen Entscheidungen gefällt werden. Ich finde, dass die neuen Medien gerade im ländlichen Raum super zu nutzen sind. Wir sind ein Landjugendverband, da fährt halt abends oft nichts mehr.”
Kay Germerodt (36) l Bochum l SJD Die Falken, LV NRW
“Wir haben versucht bei uns ein Cooperation-Tool zu implementieren, das die ganzen einzelnen Dienste, die man online findet, vereinigt. Das ist wirklich schwierig, weil die jungen Leute dann doch Schwierigkeiten haben sich in so etwas Neues einzufinden. Da ist manchmal schon das Anmelden eine Hürde. Sobald ein System nicht sehr viel Komfort bietet, ist es schwer Jugendliche dafür begeistern. Deswegen wird dann oft auf Dienste die, ohnehin verbreitet sind, zurückgegriffen.”